Basler Brot mit dünner und extrem knuspriger Kruste und weicher aromatischer Krume - ein absoluter Favorit |
The Bread of Canton Basel is one of the most famous breads in Switzerland and sold in nearly all Cantons across the country. It was already mentioned 1792 in Eugen A. Meiers Book "Das süsse Basel" (sweet basel) but unfortunately without any description of how it looks like. In 1944 it was first mentioned as Bread of Canton Basel in the book "Der Schweizer Bäcker-Konditor".
English Version of the Recipe...
Das Basler Brot zeichnet sich durch einen aromatischen Vorteig, den hohen Wasseranteil (TA 180) - hier im Rezept TA167 . und die sehr hohe Anbacktemperatur von etwa 330 Grad aus. Die Form ist länglich oval und es sollen sich unregelmässige und grosse Poren bilden. Die Teigballen werden vom dem Einschiessen nicht mehr aufgearbeitet, sondern nur in reichlich Mehl gewälzt und jeweils zwei gleich grosse Teigballen aneinander gelegt. Dies soll die beiden Kantone Basel und Baselland darstellen. Die hohe Anbacktemperatur sorgt für den entsprechenden Ofentrieb.
Luftige und hocharomatische, weiche Krume mit dünner knuspriger Kruste trotz Aufarbeiten vor der letzten Gare - im Gegensatz zum Originalrezept |
Beim Abkühlen entstehen bei korrektem, trockenem Ausbacken die bekannten Risse in der Kruste.
In den Originalrezepten wird im Vorteig eine Kombination aus Sauerteig-Starter und Fementiertem Vorteig verwendet. Dieser ist hier in der Schweiz sehr verbreitet - dazu einfach Mehl, Wasser, Hefe, Salz in einem bestimmten Verhältnis mischen, anspringen lassen und für mindesten 48 Stunden im Kühlschrank lagern - siehe hierzu den unteren Teil unter Angabe des Originalvorteiges.
Ich habe diese durch einen mit Hefewasser hergestellten Vorteig und einem Teil Weizensauerteig ersetzt. Die hohen Anbacktemperaturen konnte ich nicht nachstellen und habe mit 270 Grad gebacken. Wichtig ist dann für reichlich Dampf zu sorgen um den Ofentrieb optimal zu gestalten.
In einigen Rezepten wird Halbweissmehl verwendet, in anderen Ruchmehl. Ich habe mich für Ruchmehl entschieden, da ich in Basel lebe und es in den umliegenden Bäckereien mit Ruchmehl hergestellt wird. Zudem wird es dadurch etwas Rustikaler. Da das Ruchmehl eine Schweizer Spezialität ist, habe ich hier folgende Gegenüberstellung beigefügt um eventuell einen entsprechenden Ersatz zu finden
Das Rezept (angepasst)
Fermentierter Vorteig
- 150 g. Fermentierter Vorteig aus Ruchmehl (75 g. Hefewasser, 75 g. Ruchmehl)
- siehe hierzu die eigene Seite zur Herstellung des Hefewassers und Ferments
Sauerteig (siehe separate Seite hierzu)
- 120 g. Sauerteig (das folgende Rezept ergibt etwa 400 g. Weizensauerteig - wobei nur etwa 120 g. für das Rezept benötigt werden. Die Menge kann bei Bedarf einfach heruntergerechnet werden)
- 13 Uhr am Tag vor dem Backtag
- 50 g. Anstellgut / Starter vom Weizensauerteig
- 25 g. Brotmehl (ich verwende eine Mischung aus 50% Weizenvollkornmehl und 50 % Weizenmehl (0,36 Anteile Zopfmehl und 0,64 Anteile Halbweissmehl - welches mit dem Deutschen Typ 550 vergleichbar ist)
- 25 g. Wasser
- bei Zimmertemperatur ruhen lassen (20 bis 24 Grad)
- 21 Uhr am Tag vor dem Backtag
- 100 g. des aufgefrischten Sauerteigs von 13 Uhr
- 50 g. Brotmehl (50% Weizenmehl und 50% Vollkorn-Weizenmehl)
- 50 g. Wasser
- bei Zimmertemperatur ruhen lassen (20 - 24 Grad)
- Am Backtag, 6 Uhr morgens
- 200 g. des aufgefrischten Sauerteigs des Vortages
- 100 g. Brotmehl
- 100 g. Wassernun erneut bei Zimmertemperatur ruhen lassen, bis der Sauerteig reif ist. Das kann 6 Stunden oder mehr betragen. Zur Feststellung der Reife einfach den "Float-Test" durchführen - dazu einen Teelöffel Sauerteig in ein mit Wasser gefülltes Glas geben. Sinkt er, ist er noch nicht reif - bleibt er an der Oberfläche, kann er zum Backen verwendet werden.
Teig
- Fermentierter Vorteig
- Sauerteig
- 255 g. Ruchmehl
- 125 g. Wasser
- 11 g. Salz
Alle Zutaten ausser Salz vermengen und 30 Minuten ruhen lassen (Autolyse). Anschliessend 10 Minuten auf langsamer Geschwindigkeit kneten. Salz hinzufügen und in 2 - 3 Minuten unterarbeiten. Der Teig muss sich vom Schüsselrand lösen - kein weiteres Mehl hinzufügen - eher einen Zyklus Stretch & Fold durchführen.
Für 90 Minuten bei Raumtemperature (20 bis 24 Grad) gehen lassen. Nach 45 Minuten einmal Stretch & Fold durchführen. Teig halbieren und nun entweder gemäss Originalrezept sehr vorsichtig vorformen (nicht aufarbeiten) um ein Entgasen zu vermeiden oder zu zwei Kugeln aufarbeiten und sehr gut bemehlt im Bäckerleinen ca. 60 - 75 Minuten warm (ca. 28 - 30 Grad) gehen lassen - bis fast zur Vollreife. Hier nicht zu früh einschiessen, da ansonsten die Oberfläche einreissen wird. Zwei Teigkugeln oval aneinander gesetzt auf ein Backblech oder direkt in den Ofen geben und bei sehr heissen Temperaturen - 270 bis 330 Grad anbacken.
kurz vor dem Einschiessen - ohne Einschneiden in gereiftem Zustand |
Am Anfang viel Dampf geben um einen starken Ofentrieb zu gewährleisten. Auf 240 Grad senken und 20 Minuten backen. Dampf ablassen auf 180 Grad senken und weitere 10 Minuten trocken backen. Die Brote aus dem Ofen nehmen, erneut auf 230 Grad hochheizen und nochmals ca. 10 Minuten auf Sicht backen!
Basler Brot im Ofen kurz vor Ende der Backzeit |
luftige und absolut weiche, dennoch feucht Krume - ein Traum - das Beste Brot aus dunklem Weizenmehl, welches meinen Ofen verlassen hat. |
Der Vorteig aus dem Originalrezept: kann Anstelle des Ferments mit Hefewasser und dem Sauerteig verwendet werden.
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- 50 g. Fermentierten Vorteig
- 100 g. Mehl
- 65 g. Wasser
- 3 g. Hefe
- 2 g. Salz
- vermengen, 2 Stunden bei Raumtemperatur anspringen lassen und für 48 Stunden bei 3 - 5 Grad im Kühlschrank fementieren lassen
- 30 g. Ruchmehl
- 30 g. Wasser
- 10 g. Weizensauerteig
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Einfach nur toll! Kommt auf die Nachbackliste.
ReplyDeleteGehört auch zu meinen Lieblingsbroten - http://kochtopf.twoday.net/stories/mein-basler-brot-fuer-robert-ma-perfetto/
ReplyDeleteGruesse nach Spanien! Ich habe mir dein Basler Brot angesehen und: toll! In der Tat werde ich beim nächsten Versuch zwei Dinge verbessern: sehr vorsichtiges aufarbeiten - ich war etwas grob zu den "Beiden" und ich werde das Brot im Gusseisernen Topf mit Deckel backen (habe einen sehr grossen geschenkt bekommen - 30cm Durchmesser) und hoffe damit die Krume noch mehr zu lockern - obwohl ich sagen muss, dass die Krume hier schon super extrem weich ist.....
DeleteIch hatte auch schon ein anderes Ruchmehl für ein Ruchbrot getestet, aber das Mehl der Graf-Mühle in Maisprach ist sagenhaft - Konsistenz und Geschmack (ich sollte mal den Glutengehalt erfragen - scheint mir ziemlich hoch)
Du bist verwöhnt mit Mehlen. Hier muss ich mit dem arbeiten, was es gibt und das ist nicht viel. Aber ich denke, ich schaff es einigermassen, jedenfalls besser als die gekauften Kartonbrote. ;-)
ReplyDeleteSalli Bernd!
ReplyDeleteDanke für das Baslerbrotrezept.
Mich würde interessieren wie das Baslerbrot ohne Schwaden wird.
Ist die Krume dann auch noch so Krustig?
Hallo,
ReplyDeletezu der Zeit, als ich das gebacken hatte, war meine Technik des Schwadens noch auf einen Becher heissen Wassers am Anfang beschränkt - heute nehme ich eine Hochdruck-Düse die ich 3-4 mal in den ersten 10 Minuten einsetze. Ich verwende einen Manz-Ofen, der besonders Dicht hält und somit die Feuchtigkeit gut nutzt. Das Schwaden sorgt für gutes Volumen und ich denke mir, dass die Krume eben ohne einfach etwas dichter wird.
Viele Gruesse
BELLISSIMO BLOG , SALUTI DA MILANO-ITALIA - http://cucinadriano.blogspot.com
ReplyDeleteHallo Bernd,
ReplyDeletebeim Stöbern in deinem Blog (gefällt mir sehr gut, danke für die vielen Ideen!) bin ich eben zu deinem Basler-Brot gelangt.
Jetzt frage ich mich, ob ich etwas übersehen habe: Ziemlich am Anfang deines Textes nennst du eine TA180 für dieses Brot. Aber bei keiner der Sauerteigangaben - in der ersten ST Zeile stehen einerseits 120g ST, ein paar Wörter weiter aber auch dass nur 200g ST für das Rezept benötigt werden - komme ich auf TA180, sondern nur auf entweder TA166.7 oder 169.8.
Was habe ich übersehen?
Beste Grüße
Mika
Hallo Mika,
Deleteja, ja, Asche auf mein Haupt. Die Teigausbeute ist in der Tat 167 und die Menge an Sauerteig ist 120 g. Ich werde das Rezept korrigieren. Ich habe in meinen Aufzeichnungen nachgesehen und kann deine Angabe bestätigen. Sorry dafür - aber vielen Dank für's Korrekturlesen.
Viele Gruesse (und viel Spass beim Nachbacken...)
Bernd
Guten Abend Bernd,
ReplyDeletebrauchst kein Sorry zu sagen, wo geschafft wird kann so was auch mal passieren, also kein Problem.
Ich bin auch nicht mit der Absicht Korrekturlesen an deinen Artikel heran gegangen, sondern bin anfangs nur über die TA gestolpert und hab dann erst genauer nachgerechnet. ;-)
Was das Nachbacken betrifft, da muss ich mir erst noch deine Abhandlung des Hefewassers zu Gemüte führen, die finde ich echt super. Zur Zeit habe ich noch ein paar eigene Rezepte in der Mache, sobald die alle okay sind, versuche ich mich mal an deinem Hefewasser, soll besser heißen, versuche nach deiner Beschreibung eigenes anzusetzen. Das könnte ich nämlich bei einem modifizierten uralten Rezept selbst gut gebrauchen.
Beste Grüße
Mika